Schwups ist unser Kind 1 Jahr und 1 Monat alt
Vier Tage nach seinem ersten Geburtstag lief Charlie seine ersten vorsichtigen Schritte. Heute, einen Monat später, rennt unser Kleinkind gerade wild kichernd durch die Wohnung. Dabei stolpern die tapsigen Füßchen in Windeseile voran, der kleine Kugelbauch ist weit nach vorn gestreckt, die speckigen Ärmchen wedeln durch die Luft. Es ist ein Wunder, dass dieses kleine unkoordinierte Wesen, mit dem breiten Grinsen im Gesicht, sich so schnell unfallfrei fortbewegen kann.
Ist er an einem Ende der Wohnung angekommen, bremst er wagemutig ab, in dem er seine Arme nach vorne klappt und sich auf alle viere fallen lässt. Umständlich wird dann auf der Stelle krabbelnd die Richtung gewechselt, sich schwankend wieder aufgerichtet und schon geht es mit einem lauten Freudenschrei los in die nächste Runde. Das kann gut und gerne mal 20 Minuten lang so gehen, bis die Wangen ganz rot und die Stimme heiser ist.
Die ganze Welt ist ein Spielplatz
Wenn man Charlie beim Spielen beobachtet hat man das Gefühl förmlich sehen zu können, wie sich die Synapsen in seinem Kindergehirn neu verknüpfen. Tag für Tag spielt er nun zunehmend selbstständig und kombiniert seine Spielsachen. Wir besorgten altersgerechteres Spielzeug und sortierten einiges der Kategorie Babyspielzeug aus. Rassel und Beißring wurden weitergegeben und durch Bausteine und Bilderbücher ersetzt, mit denen wir Eltern teilweise schon vor über 30 Jahren gespielt haben.
Auch in der Wohnung lässt sich offenbar alles in irgendeiner Art und Weise bespielen. So entdecke ich also täglich neue Überraschungen, wie Bausteine im Kochtopf oder Kartoffeln im Geschirrspüler. Ach und Papiermüll wird bei jeder sich bietenden Gelegenheit eifrig in die Waschmaschine geräumt. Ordnung muss sein.
Neue Wörter im Repertoire
Ich dachte ja irgendwie, die sprachliche Entwicklung verliefe linear. Nachdem das erste Wort erlernt ist, kommt ein zweites hinzu und so wächst das Wörterbuch des Kindes immer weiter. Aber irgendwie ist das bei Charlie gerade nicht der Fall.
Mit etwa 10 Monaten ließ er mit dem Ausdruck »mamm mamm« jeden wissen, dass er Hunger hatte. Bestimmt verlangte er unterwegs so nach einem Snack oder uns wurde zu Hause, wenn das Essen zu lange auf sich warten ließ, das »MAMM MAMM!« an den Kopf geschmettert. Ich freute mich riesig darüber, wenigstens ein Aspekt im Alltag mit Kind, der nun weniger Rätselraten von uns Eltern erforderte. Wenn das Kind Hunger hat, dann sagt es das auch. Herrlich.
So ging es ein paar Monate lang, bis dann nach und nach dieser Hinweis verstummte. Charlie zeigte nur noch unmotiviert und maulfaul mit dem Finger auf essbare Dinge, wenn er Hunger bekam. Ich denke, die Kita hat ihn ruhiger werden lassen, vermutlich ist dort einfach immer so viel Trubel, dass er sich sprachlich ein bisschen zurückgezogen hat. Das hat sich nicht auf seine Laune oder das allgemeine Befinden ausgewirkt, aber sprachlich ist gerade Stillstand.
Vereinzelt spricht er uns aktuell mit »Dada« und »Mama« an, das war’s dann aber auch.
Schönster Moment
Wenn Charlie in sein Zimmer rennt und wenig später mit einem Bilderbuch in der Hand zu einem auf die Couch gekrabbelt kommt, um sich daraus vorlesen zu lassen. Auch in der Badewanne ist das Badebuch bei ihm sehr beliebt.
← Monat 12 mit Baby → Monat 14 mit Kind