Der zuverlässigste Wecker der Welt fängt neben mir an zu krakeelen. Noch halb im Traum taste ich nach meinem Handy: 02:24 Uhr. Alles klar, weiß ich Bescheid, es ist nach wie vor lange vor dem Aufstehen. Ich will die Augen nicht auf machen, stelle mich schlafend. Wenn ich mich nicht bewege komme ich vielleicht davon und wir schlafen alle wieder ein, OK?!
Na gut, das Gebrabbel im Bettchen neben mir wird nachdrücklicher und so fummle ich auf meinem Nachttisch herum, bis ich endlich das Küken zu fassen kriege. Ein zartes Licht glimmt im dunklen Schlafzimmer auf und ich gewöhne mich blinzelnd daran.
Mit einem 3 Monate alten Baby haben wohl die meisten Eltern nachts ein eng getaktetes Programm wie wir. Ich brauche dafür alles griffbereit auf meinem Nachttisch, Mise en Place sozusagen. Es muss schnell gehen, wenn der kleine Mitbewohner plötzlich aus dem Tiefschlaf direkt zur höchsten Ungeduld wechselt und lauthals Aufmerksamkeit fordert.
Diese 7 Dinge (+2) dürfen für unsere nächtliche Still-Routine nicht fehlen
1. Mein Handy
Eigentlich spielt es keine Rolle, aber ich muss immer wissen wie spät es ist. Ich will die Uhrzeit sehen und mich erinnern, wann ich das letzte Mal gestillt oder gewickelt habe. Als das Stillen anfangs noch sehr viel länger gedauert hat, habe ich parallel WhatsApp Nachrichten, Bücher oder Artikel gelesen, um wach zu bleiben. Jetzt vergehen vom ersten Anlegen bis zum letzten Tropfen ungefähr 10 Minuten und ich nutze das Handy nur noch als Uhr.
2. Ein kleines Nachtlicht
Ich kann ohne Brille ohnehin schlecht sehen, kommt dann noch meine Nachtblindheit dazu, mutiere ich vollständig zum Maulwurf. Daher brauche ich zum Stillen ein Nachtlicht! Neu eingezogen ist dieses Küken, das auf dunkelster Stufe ein wenig Licht ins Dunkel bringt.
3. Eine Flasche Wasser
Das wohl wichtigste Essential! Stillen trocknet aus und so wache ich häufig mit trockenem Mund und großem Durst auf. Bei jeder vom Baby angeordneten Schlafpause trinke ich also ein paar Schluck Wasser, um auch nachts wenigstens etwas Flüssigkeit zu mir zu nehmen.
4. Ein Snack
Zwar esse ich extra vor dem Zubettgehen noch etwas, damit ich möglichst viel Energie zur Verfügung habe, bekomme aber manchmal trotzdem mitten in der Nacht Hunger. Daher habe ich eigentlich immer irgendetwas zu knabbern auf dem Nachttisch. Das ersetzt natürlich keine Mahlzeit, als erste Maßnahme gegen das aufkeimende Hungergefühl reicht es aber und überbrückt meist bis zum Frühstück. Aktuell habe ich immer ein Glas voller Mandeln griffbereit.
5. Ein paar extra Stilleinlagen
Wenn meine Boobies das Baby sehen, reagieren sie prompt in freudiger Erwartung mit tropfender Milch. So habe ich also immer Stilleinlagen im BH, die ich mehrmals täglich wechsle. Naja und natürlich auch nachts. Ich habe daher immer ein paar extra Stilleinlagen einsatzbereit, am liebsten mag ich waschbare Varianten.
6. Handcreme
Trockene Hände sind im Winter ja schon nichts Ungewöhnliches, aber offenbar kommt in der Stillzeit eine extra Portion Trockenheit dazu. Zumindest berichteten viele Freundinnen mir auch von trockenen Händen in den ersten Monaten nach der Geburt. Da ich dieses Gefühl überhaupt nicht leiden kann, habe ich immer eine Handcreme auf dem Nachttisch, vorzugsweise mit Pumpspender. Ich liebe den Gurken-Limetten-Geruch meiner aktuellen von Stop the Water while using me!
7. Etwas gegen Mundgeruch
Vor allem in den frühen Morgenstunden spüre ich ihn schon sehr deutlich – den unangenehmen Mundpelz. Manchmal muss dann einfach ein kleiner Drops her, den ich mir auf die Zunge lege in der Hoffnung mein Zahnarzt möge mir verzeihen.
+2
Natürlich darf ein Baumwolltuch auch nachts nicht fehlen. Milch kleckert schließlich hier und da mal daneben.
Je länger die Nacht dauert, beziehungsweise je mehr Unterbrechungen sie für mich bereit hält, desto müder werde ich. Komisch irgendwie, dass ich kurz vor dem Aufstehen erschöpfter bin, als beim ins Bett gehen… Die Müdigkeit bringt dann auch die Kälte mit sich. Habe ich die halbe Nacht gemütlich im T-Shirt verbracht, brauche ich spätestens zum Morgengrauen etwas mehr Stoff. Unter meinem Kopfkissen schlummert also immer ein dünner Pullover mit, den ich mir bei Bedarf schnell überziehen kann.
Mit dieser Ausrüstung bin ich für die meisten Herausforderungen gewappnet. Je älter und unabhängiger der Sohnemann wird, desto leerer wird auch mein Nachttisch werden. Stilleinlagen, Baumwolltuch und Nachtlicht werden dem Kindl weichen und das Schlafzimmer dann wieder erwachsener. Bis dahin bin ich mit der aktuellen Ausstattung glücklich. Müde, aber glücklich.