Visions Alive – von Monet bis Kandinsky
Zugegeben diese Ausstellung gibt es nicht erst seit gestern in Berlin, aber ich bin neulich erst aus meiner Baby-Bubble gekrochen und habe mich durch den Schnee dorthin gekämpft. Nach guten 10 Minuten Laufweg vom Alexanderplatz steht man vor den Toren der alten Münze und einem riesigen Banner.
Die Idee hinter Visions Alive
Ich hatte mich im Vorfeld gar nicht groß über das Konzept der Ausstellung informiert und einfach kurzerhand zugesagt, als eine Freundin mich eingeladen hatte mitzukommen. Nach einem Schein und zwei Münzen Eintritt kommt man in einen halbdunklen Raum mit Informationstafeln zu den Künstlern und einer Garderobe samt gelangweilter Mitarbeiterin, deren Gesicht meist von ihrem Smartphone Display beleuchtet ist. Dahinter verbirgt ein schwerer, schwarzer Vorhang die eigentliche Ausstellung…
Malerisches Kino
Visions Alive beinhaltet zwei dunkle Räume, auf deren Wänden die Kunstwerke der 16 Künstler via Beamer projiziert werden. In beiden Räumen läuft das gleiche Programm, untermalt mit passender Musik, die prominent aber nicht zu laut ist.
Im großen Raum sind mittig etliche Stühle aufgereiht, von denen man das Rundum-Kino auf sich wirken lassen kann. Außerdem gibt es an einer Seitenwand auch einen Bereich mit Sitzsäcken zum Fläzen, die einem beim Aufstehen »Ich bin zu alt dafür« denken lassen.
Kunst in Endlosschleife
Es ist eine Kunstausstellung der anderen Art – digital, passiv und doch bewegt. Durch dezente Animationen wird den flächendeckenden Bildern Leben eingehaucht, während an einer schmalen Wand der Name des aktuell gezeigten Künstlers verraten wird, inklusive eines Zitates. In Komposition mit der Musik sehr stimmig gemacht wie ich finde. Trotzdem waren meine Freundin und ich uns einig, dass wohl der ein oder andere Künstler diese moderne Art der Darbietung als unangemessen empfunden hätte.
Das ganze Schauspiel dauert ungefähr eine Stunde und beginnt dann wieder von vorn.
Wie babytauglich ist diese Ausstellung?
Alle Räume sind barrierefrei und daher mit dem Kinderwagen gut befahrbar.
Mit den zahlreichen großen Projektionsflächen und der Musik ist Visions Alive schon recht eindrucksvoll und bietet einem Baby wohl viel zu verarbeiten. Ich denke jeder kann am besten beurteilen, ob sein Baby wohl gefallen an so etwas finden würde. Charlie hat es gut gefallen. Er hat sehr aufmerksam erst aus dem Kinderwagen heraus und später auf meinem Schoß alles betrachtet. Hier und da hat er kurz etwas gebrabbelt, war ansonsten aber still beeindruckt.
Durch das wenige Licht lässt es sich übrigens ungestört Stillen, sehr angenehm.
Das sagt das Baby
»Die Musik mochte ich gern. Ich mag Musik. Portraits waren nicht so mein Fall aber Kandinsky – ohja, den mochte ich gern! Und Mondrian erst!! Die ganzen bunten Quadrate, ganz fabelhaft!«
Preise, Öffnungszeiten und Tipps
Die Ausstellung ist mit 12,50 € für Erwachsene nicht gerade ein Schnäppchen aber im Berliner Vergleich auch nicht übermäßig teuer. Der Besuch ist für Kinder bis 6 Jahren kostenlos. Empfohlen wird die Ausstellung allerdings für Kinder im Alter von 6+. Ich Rebell…
Geöffnet werden die Tore jeden Tag ab 10 Uhr, wir waren 10:30 Uhr vor Ort und etwas mehr als eine Stunde beschäftigt. Gegen Mittag wurde es zunehmend voller und die Sitzplatzanzahl ist begrenzt, ich würde daher empfehlen gleich morgens dort zu sein. Wie voll es nachmittags ist, kann ich natürlich nicht beurteilen.
Die Räume sind im übrigen recht warm.
Die Ausstellung geht noch bis 30.06.2018.
Alle weiteren Infos gibt es auf der dazugehörigen Webseite: http://visions-alive.com/