An einem Sonntag im Februar
Vorletzte Woche war der Winter in Berlin noch gnädig und mild. Bei 5° und Sonne lässt sich diese Jahreszeit gut ertragen, vor allem, wenn man ein Baby als Heizung an sich geschnürt hat. Schon nach ein paar Metern Geschaukel schläft der Sohnemann in der Regel tief und fest und wir haben Zeit und Ruhe, um durch unseren Kiez zu stromern.
Als Hauptstadtfamilie gehen wir am liebsten in Prenzlauer Berg und Mitte spazieren. Rund um die Linienstraße zum Beispiel gibt es hin und wieder Häuserlücken, die den Blick auf Dom, Synagoge oder Fernsehturm zulassen. Außerdem ist das gesamte Scheunenviertel die perfekte Kulisse für einen Sonntagsspaziergang. Lauter entspannte Statisten sind zu Fuß oder auf zwei Rädern unterwegs, wenn sie nicht hinter großen Sonnenbrillen versteckt in der Kaffeerösterei ihrer Wahl sitzen.
Ohne Sonnenstrahlen merkt man dann aber doch schnell, dass der Frühling leider noch auf sich warten lässt. Zwar sind wir auch oft bei Schnee und Wind unterwegs, aber mit etwas Wärme von oben ist das Ganze doch sehr viel angenehmer. Die Wolken kommen, also Mütze auf und langsam zurück spaziert. Außerdem werden 7 Kilo Baby nach einer gewissen Zeit immer schwerer.
Danke Februar, dass du dich so lange gegen den späten Wintereinbruch gewehrt hast. Danke für viele Sonnenstunden an Sonntagen. Die kommenden Tage verbarrikadieren wir uns zu Hause, bis die angekündigten -12° überstanden sind. Und lieber März, bitte bring den Frühling mit, damit wir das Baby wieder lüften gehen können.