Kita-Eingewöhnung Tag 3
Als ich um halb Zehn die Tür zum Gruppenraum öffne, schlägt mir ein tieftrauriges Weinen entgegen. Der kleine Flo hat auch gerade Eingewöhnung und durchlebt tränenreich die erste größerer Trennung von seiner Mama. Ein wohl alltägliches Bild in der Kita, Charlie und mich erwischt es aber kalt.
Ich fühle mit dem kleinen Kerl, der in der einen Hand sein Kuscheltier und in der anderen seine Betreuerin umklammert. Charlie ist irritiert, verzieht sein Gesicht auch zum Weinen, weiß aber eigentlich keinen Grund für Tränen und schaut fragend zu mir. Also setze ich ihn schnell zu den anderen Kindern, die gemeinsam ein großes Bild malen.
Mein Mutterherz leidet stellvertretend
Ich setze mich auf meinen üblichen Platz am Spielfeldrand und kann meine Augen nicht vom kleinen Flo abwenden, der durch kein Spielzeug zu trösten ist. Die Pädagogin gibt ihr bestes, aber erst als einige Minuten später die vermisste Mama wieder ins Zimmer geholt wird beruhigt er sich langsam.
Dicke Tränen zerknüllen mein Herz
Hoffentlich geht es meinem Kind nachher nicht auch so, schließlich ist heute ebenfalls unsere erste längere Trennung geplant. Der Gedanken meinen Sohn auch weinend anzutreffen zerknüllt mein Herz.
Eine halbe Stunde Ruhe
Nachdem im Raum wieder Ruhe eingekehrt ist, geht es mir an den Kragen. Ich darf mich für 20-30 Minuten verabschieden. Wie auch gestern reagiert Charlie kaum auf meinen Aufbruch.
Heute ist einer der Gruppenräume frei und so verziehe ich mich dorthin und übe mich in Geduld. Draußen wird an der Straße herumgebaggert, während ich auf mein Handy starre. Ich habe zwar etwas zu lesen dabei, aber meine Gedanken wandern immer wieder in den Nebenraum zu meinem Baby.
Als ich nach etwa einer halben Stunde Warterei wieder zurückkehre, kommt mir Mara mit Charlie auf dem Arm entgegen. Er sieht mich an und lacht. Mein Herz hüpft vor Glück. Er freut sich mich zu sehen, hach!
»Alles lief super.« Sagt Mara und überreicht mir den kleinen Wonneproppen.
»Er hat sich ein mal gestoßen, ließ sich aber gut trösten und hat mit den anderen gespielt.«
Ich freue mich sehr. Keine Tränen wegen Mama, stattdessen noch immer ein Lachen auf Charlies Gesicht. Wir packen zusammen und verabschieden uns für den heutigen Tag.
Fazit Tag 3 der Eingewöhnung
Es ist schwer mit anzusehen, wie ein so kleines Kind so große Sehnsucht nach der Mama hat. Auch wenn mein eigenes Baby gerade keine Probleme mit der Trennung von mir zu haben scheint, verlasse ich die Kita heute mit gemischten Gefühlen. Für die kleinsten der kleinen ist der Eintritt in die Kita ohne Zweifel eine große Umstellung mit vielen neuen Eindrücken und Gesichtern. Baby und ich lassen den Nachmittag heute ruhig ausklingen; zu Hause, nur wir zwei.