Muss ich Kinder mögen, nur weil ich Mutter werde?

Julia

Offenbar erweckt (m)ein Babybauch den Anschein, dass man als werdende Mama über nichts lieber reden will, als Kinder. Dabei war ich noch nie sonderlich euphorisch bei Babys und starrte eher angestrengt auf unscharfe Ultraschallbilder.

„Willst Du das Baby mal halten?“ „Ähm, nein…?!“

Bringt ein Kollege stolz seinen frischen Nachwuchs zum Zeigen ins Büro, so antworte ich auf „Willst Du das Baby mal halten?“ eigentlich immer mit „Ähm, nein…?!“. Wird von mir als Frau erwartet, dass meine Instinkte zünden, sobald ein Kleinkind im Raum ist? Und wieso wird eigentlich nie einem meiner männlichen Kollegen angeboten das Baby zu halten?

Not a baby person…

Seit man mir meine Schwangerschaft langsam ansieht, wird anscheinend ein uneingeschränktes Interesse rund um’s Thema Kind vorausgesetzt. Bekannte zücken ihre Handys, um mir ungefragt aktuelle Fotos ihrer Nachkommen zu zeigen. Ich lächle also freundlich und stelle ein paar Fragen. Gelerntes Verhalten – das macht man irgendwie eben so.

Ich finde Kinder nicht furchtbar! Mag ihre Neugierde, Entdeckergeist und ihre frische Naivität. Aber ich bin eben nicht die Frau, die sich quiekend in den Kinderwagen fremder Leute hängt, um in rosa Wangen zu kneifen.

Nicht jede Frau muss Kinder mögen

Ich frage mich, ob sich das mit einem eigenen Kind ändern wird. Werde ich künftig diejenige sein, die meinen kinderlosen Freunden die neusten Fotos per WhatsApp schickt? Werde ich meine Kollegen mit Windelgeschichten drangsalieren?

Nicht jeder Mensch muss Kinder mögen. Nicht jede Frau Mutter werden wollen; und nicht jede Schwangere ist automatisch der größte Baby-Narr auf Erden, Hormone hin oder her.

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